Freitag, 13. März 2009

Mein Freund der Baum

DSC_0511

Ich wollt’ dich längst schon wieder seh’n,
mein alter Freund aus Kindertagen,
ich hatte manches dir zu sagen
und wusste, du wirst mich verstehn.
Als kleines Mädchen kam ich schon zu dir mit all den Kindersorgen;
Ich fühlte mich bei dir geborgen, und aller Kummer flog davon.
Hab ich in deinem Arm geweint,
strichst du mit deinen grünen Blättern mir übers Haar,
mein alter Freund.
Du fielst heut’ früh, ich kam zu spät, du wirst dich nie im Wind mehr
wiegen, du musst gefällt am Wege liegen, und mancher der vorüber geht, der
achtet nicht den Rest von Leben und reißt an deinen grünen Zweigen, die
sterbend sich zur Erde neigen.
Wer wird mir von nun die Ruhe geben, die ich in deinem Schatten fand?
Mein bester Freund ist mir verloren, der mit der Kindheit mich verband.
Bald wächst ein Haus aus Glas und Stein dort, wo man ihn hat
abgeschlagen, bald werden graue Mauern ragen, dort, wo er liegt im Sonnenschein.
Vielleicht wird es ein Wunder geben; ich werde heimlich
darauf warten, vielleicht blüht vor dem Haus ein Garten und er erwacht zu
neuem Leben. Doch ist er dann noch schwach und klein, und wenn auch
viele Jahre gehen, er wird nie mehr derselbe sein.
Mein Freund der Baum ist tot, er fiel im frühen Morgenrot.

(Alexandra)

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